Guten Tag,
herzlich willkommen im Betroffenen-Netzwerk BeNe.
Dieses Netzwerk beschäftigt sich mit dem sensiblen Thema sexualisierte Gewalt. Zu eurem Schutz möchten wir BeNe während der Öffnung durch Moderation begleiten lassen. Dies kann leider nicht 24/7 geleistet werden.
Sicherheitshinweis: In den öffentlichen Foren sind die Beiträge für alle Besucher*innen von BeNe sichtbar. Gehen Sie daher bitte sensibel mit Ihren Daten um. Bitte lesen Sie dazu auch den Bereich "Datenschutz", den Sie ganz unten auf der Website finden.
Hinweis: Ab dem 01. Mai 2025 passen wir die Moderationszeiten an.
Mo-Fr.: 07:00 - 09:00 Uhr (40 Min)
Sa-So.: 09:30 - 11:00 Uhr (40 Min)
Mo-So.: 18:00 - 20:00 Uhr (40 Min)
Feiertage: 09:30 - 11:00 Uhr (40Min)
BeNe ist rund um die Uhr geöffnet.
Wir wünschen einen guten, informativen und sicheren Austausch.
AG BeNe
Das Forum ist jetzt geöffnet.
Lasst uns doch gemeinsam schöne Gedichte schreiben
Über Vergebung und Liebe
Über Hirten und Schafe
Über Davids und Goliath
Nur über Positives, dann dürfen wir uns bestimmt vernetzen
Dann stimmen wir ab, wem es am besten gelungen ist. Der/ die darf es dann vor einer Synode zur Einstimmung vortragen, wenn die Kirchenleitenden einverstanden sind (die müssen wir selbstverständlich fragen und ihre Antwort geduldig abwarten). So hätten dann auch Synodale endlich die Möglichkeit, Belange Gewaltbetroffener kennenzulernen und wir könnten uns endlich zeigen und dann gemeinsam eine Tasse Kaffee trinken, wie es ja in Bayern grosszügig angeboten wurde bei der letzten Synode. Oder wir drücken sie auf Postkarten und verschicken sie als Gruss an die Synodalen? Wäre das nicht verbindend?
Hier können wir ja unsere Entwürfe teilen - denkt bitte an die Netikette - es dürfen nur geheime schöne Wörter benutzt werden.
Moderation und Supervision brauchen wir auch nicht, das schaffen wir selbstverständlich nur aus uns heraus
Ich freue mich über regen Austausch!
P.S. Nicht vergessen - nur schöne Wörter.
Interessant, dass ausgerechnet David und Goliath erwähnt werden, denn Goliath war ein starker und großer Krieger der Philister. Er wurde von ihnen in den Kampf geschickt, um Angst zu verbreiten und den Feind einzuschüchtern.
Doch Goliath war auch nur ein Werkzeug – die Philister benutzten ihn, um ihre Macht zu zeigen. Er musste kämpfen, ob er wollte oder nicht. In diesem Sinne war er auch ein Opfer, weil er in eine Rolle gezwungen wurde und selbst kaum eine Wahl hatte.
David konnte Goliath besiegen, weil er klug war. Anstatt mit einem Schwert zu kämpfen, nutzte er seine Schleuder und einen Stein. Er war schnell, mutig und dachte anders als Goliath. David zeigte, dass man nicht groß und stark sein muss, um zu siegen – Mut, Glaube und Klugheit reichen manchmal aus.
Die Davids sollen wohl die Betroffenen symbolisieren, aber wer ist dann in der Rolle des Goliaths?
Um überhaupt gehört zu werden müssten wir unser Hirn ausschalten und bloss keine Fragen stellen!
Meine Belorussischen Freunde treffen sich und tauschen Gedichte aus und Lieder, wissend was ihnen sonst blüht
Somit reduziert sich auch die Wortauswahl:
Vermieden werden muss
Denken
Fragen
ZweifelKlugMut
Übrig bleiben: Birken, Eschen, Bächlein, Wolken, Wind, Trauben...
Liebe Jeanne,
eigentlich wollte ich mir hier im Forum eine Auszeit nehmen. Bei Deinem Thema fühlte ich mich jedoch sofort animiert, nicht ein Gedicht, sondern ein "Liebesbrief" an die Diakonie zu schreiben. In diesem Zusammenhang hoffe ich nur, dass ich Deine Kriterien "nur positives" zu schreiben in vollem Umfang erfüllen werde.
Liebe Diakonie,
ich bin Euch unendlich dankbar, dass ich über 10 Jahre in einer Eurer wunderbaren diakonischen Heimeinrichtungen verbringen durfte. Die Diakonissen, die trotz fehlender pädagogischen Ausbildungen, hatten sich liebevoll und fürsorglich um uns Heimkinder gekümmert. Die Diakonissen hatten uns vor allem auch den "christlichen Glauben" gelehrt. In diesem Zusammenhang wurde uns auch der Wille Gottes nahegebracht. Strenger Gehorsam bedeutete, dass wir den Willen Gottes erfüllen und nicht bestraft wurden. Ungehorsam bedeutete, den Willen Gottes nicht zu erfüllen und unbedingt bestraft werden musste. Die Strafe war notwendig, damit wir Kinder wieder auf den rechten Weg geführt würden. Das Ziel des rechten Weges bedeutete das Himmelreich als Belohnung, das Ziel des Ungehorsams bedeutete die Hölle als Bestrafung. Ich bedanke mich bei Euch dafür, dass Ihr mich auf den rechten Weg geführt habt. Die Bestrafungen waren daher für mich unbedingt notwendig, damit ich nicht in die Hölle komme.
Für eine Bestrafung bin ich Ihnen besonders dankbar. Hintergrund hierfür war wohl eine große Schuld und Sünde, die ich offensichtlich auf mich genommen hatte. Die Diakonissen hatten es wohl unbedingt gut mit mir gemeint, mich als Kleinkind an Wochenenden in eine offensichtlich intakte Familie (Mitarbeiter der diakonischen Einrichtung) auszuleihen, damit ich dort als Spielkamerad für das gleichaltrige Kind fungieren sollte. Für meine Schuld und Sünde wurde ich dann von diesem kaufmännischen Mitarbeiter bestraft in der Form, dass er mich über einen längeren Zeitraum sexuell missbrauchte. Ich bin Ihnen dankbar dafür, dass Sie den kaufmännischen Mitarbeiter nicht angezeigt haben, da ich ja der eigentliche Schuldige bzw. der Tatverursachende bin. In diesem Zusammenhang bin ich Ihnen auch nicht böse darüber, dass Sie mir als "quasi Tatverursachender" keinerlei Hilfe haben zukommen lassen. Dies hatte ich auch nicht verdient. Auch bin ich der Diakonie nicht böse darüber, dass ich jahrzehntelang an "posttraumatischer Belastungsstörung", "Angstzustände" und "Suizidgedanken" gelitten habe und heute noch leide. Dies muss ich wohl als "Gottes Strafe" akzeptieren, damit ich wieder auf den "rechten Weg" geführt werde.
Abschließend tut es mir wirklich leid, dass ich mich bei Ihnen als Opfer gemeldet habe und auch noch Geldmittel für das mir erlittene Leid beansprucht habe. Da ich mich eher als "Tatverursachender" sehe, überlege ich ernsthaft, die mir zugedachten Anerkennungsleistungen in Höhe von EUR 10.000,00 an Euch zurückzuüberweisen, damit Ihr weiterhin so "gute Taten" wie an mir vollbringen könnt.
Ende des "Liebesbriefes"
Lieber @frank-werner
wie sehr wünschte ich jetzt, in direktem Austausch zu sein. Dich nicht allein zu wissen.
Ich glaube, nur Zynismus lässt Mensch ertragen. Und ich bin davon überzeugt, dass Tatsachen benannt werden müssen, damit man sie teilt und nicht allein damit bleibt. Und damit sich Grausamkeiten nicht wiederholen. Und keiner sagen kann: nichts gewusst.
Danke Dir!
Ich hoffe so sehr, dass Du das Geschenk des Vertrauens trotzdem auch erleben durftest - das, was Leben eigentlich ausmachen sollte! Ich weiss wie schwer das ist - und wie kostbar zugleich!
Was besonders die Diakonie - und in diesem Ausmass - da abliefert, bleibt menschenverachtend!
Auch Dir rufe ich zu, lass uns über eine vertrauensvolle Initiative Kontakt aufnehmen - nur gemeinsam können wir Wege bereiten.
Sammle Kraft und mach weiter!
Jeanne V
Liebe Jeanne,
danke für Deine mutmachenden Worte. Du hast mir schon oft Zuspruch hier im Forum zukommen lassen. Mein sogenannter Liebesbrief beschreibt natürlich meinen Tiefpunkt in der Zusammenarbeit mit der Diakonie im meinem "Kindesmissbrauchsfalles". Viele hier im Forum sagen, man muss doch auch positives über die Diakonie/EKD zu berichten haben. Leider kann ich hierzu nichts beitragen. Meinen Glauben an Gott, so wie er mir von den Diakonissen gelehrt wurde, habe ich während der Aufarbeitung meines "Kindesmissbrauchsfalles" leider verloren. Dennoch gibt es viele Punkte in meinem Leben, die mir Kraft geben. Dazu gehört auch der Austausch mit Betroffenen mit ähnlichem Schicksal. Um dies zu intensivieren, werde ich hier im Forum bald mein "privates Forum" freigeben in der Hoffnung, dass die Moderation dies nicht zensiert.
@frank-werner Grandios, toll geschrieben. Danke.
Danke, es ist mir aber nicht leicht gefallen, war mir aber ein dringendes Anliegen.
Lieber @frank-werner,
Ich kenne ein paar bestehende Vereine ( ja, ich mag auch keine Vereintstätigkeit mehr mehr, doch es gibt sie und sie haben viel erreicht, sie sind eben regionaler..), wo sich Betroffene bündeln (können). Das wäre sicherer als hier meine ich. Und natürlich weisst du nie, auf wen du triffst. Dort könnte man 'leichter' aufrufen zu: kennt jemand jemanden aus der und der Zeit. Mit Menschen, denen ich vertrauensvolle Arbeit zutraue. Und ja, es gehört Glück dazu, jemand aus 'seiner' Zeit zu finden. Ich weiss allerdings: es ist möglich!
Wie Eichhörnchen, die unentwegt Nüsschen sammeln... und immer wieder wächst ein neues Bäumchen ganz nebenbei
Hallo Frank-Werner
Danke für Deinen wertvollen und wichtigen Beitrag, der mich doch sehr berührt hat. Ich habe lange gerungen, ob ich Deine Worte angemessenen kommentieren kann? Nein, das kann ich nicht, aber Du hast bei mir eins erreicht: Die Fokussierung auf das, was der eigentliche Grund dieser Plattform ist!
Der respektvolle Austausch, dadurch auch eine Form der Unterstützung und am Ende vielleicht sogar direkte Beziehungen.
Aber alles kein MUSS.
Für Deinen Mut, die mehrfach gezeigte Offenheit und den Impuls gebührt Dir mein persönlicher Dank!
Lieber @frank-werner,
Sorry, ich duze einfach ungefragt weiter
Danke für deine Offenheit. Ich bin leider zu weit weg. Würde aber jetzt in meinem Netzwerk trommeln, ob da jdn jdn in der Nähe kennt... in der Regel nenne ich keine Namen und Details. Würde aber vertrauenswürdige Menschen, ggf Stellen anfragen. Wäre das in Ordnung? Und dann über Eck ( das müssten wir noch klären) ggf Kontakt Daten austauschen.
Du bist ein toller Mensch! Pass gut auf dich auf! Und suche nach Kontakten und Unterstützung - ja, ich weiss, leichter gesagt als getan. Wichtig ist: immer wieder aufrichten, Krone gerade rücken und weitergehen! ( schau dir mein Profilbild an...)
Jeanne V.
Liebes Heimschulekind,
danke für Deinen Zuspruch. Mit meinem "Liebesbrief an die Diakonie" habe ich Euch teilhaben lassen an meinem Schicksal sowohl als "Heimkind", als auch an meinem Schicksal als "Kindesmissbrauchsopfer". Außer mit meiner Therapeutin und meiner Frau habe ich bislang noch mit keinem Menschen diese Erlebnisse geteilt. Dass ich diese Erlebnisse mit Euch teile heißt für mich, dass ich Euch als Betroffene mit ähnlichem Schicksal vertraue, obwohl wir uns bislang noch nicht näher oder persönlich kennen. Daher hat dieses Forum, trotz bekannter Mängel, für mich schon ein besonderen Wert. Daher hoffe ich unbedingt auf direkte Beziehungen entweder hier im Forum, ansonsten auch auf anderem Wege.
Liebe Jeanne,
mit dem Duzen ist in Ordnung.
Du bist nicht zu weit weg. Wenn für mich das nächste Anerkennungsverfahren ansteht, werde ich sicherlich Deinen Rat suchen. Das wäre mir sehr wichtig.
@frank-werner - dann melde dich!
Ich brüte gerade über meinem Widerspruch. Wobei das wohl aktuell eine Formsache ist. Da man sich ja auf nix konkretes berufen kann und keiner was weiss - die spinnen echt!