Guten Tag,
herzlich willkommen im Betroffenen-Netzwerk BeNe.
Dieses Netzwerk beschäftigt sich mit dem sensiblen Thema sexualisierte Gewalt. Zu eurem Schutz möchten wir BeNe während der Öffnung durch Moderation begleiten lassen. Dies kann leider nicht 24/7 geleistet werden.
Sicherheitshinweis: In den öffentlichen Foren sind die Beiträge für alle Besucher*innen von BeNe sichtbar. Gehen Sie daher bitte sensibel mit Ihren Daten um. Bitte lesen Sie dazu auch den Bereich "Datenschutz", den Sie ganz unten auf der Website finden.
BeNe ist rund um die Uhr geöffnet und es gelten folgende Moderationszeiten:
Montag - Freitag: 40 Minuten im Zeitraum zwischen 07:45 und 09:15
Samstag - Sonntag: 40 Minuten im Zeitraum zwischen 09:30 und 11:00
Montag - Sonntag: 40 Minuten im Zeitraum zwischen 16:30 und 18:00
Wir wünschen einen guten, informativen und sicheren Austausch.
AG BeNe
Das Forum ist jetzt geöffnet.
Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Wiedergutmachung, Antragstellung auf Anerkennungsleistungen und dem Umgang mit Euren Fällen gemacht? Abgesehen von den Fonds Heimerziehung und Stiftung Anerkennung und Hilfe?
Meine Erfahrungen mit der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e. V. waren durchweg negativ. Im ersten Verfahren hatte es von der Beantragung bis zur endgültigen Entscheidung gut 1 1/2 Jahren gedauert. Die Kommission hatte meinen Ausführungen und den Ausführungen meiner Therapeutin zunächst keinen Glauben geschenkt und von mir weiteres Details und Beschreibungen des Tathergangs (sexueller Kindesmissbrauch) verlangt. Da ich in dieser Zeit in meiner Traumatherapie noch nicht sehr weit fortgeschritten war, konnte ich diese Informationen nicht liefern. Letztlich hat meine Therapeutin erreichen können, dass man mir einen Minimumbetrag von EUR 5.000,00 an Anerkennungsleistung gezahlt hat. Dieser Betrag steht in keinem Verhältnis zu dem erlittenen Leid. Therapiekosten wurden zudem abgewiesen. Die Mitteilung der Entscheidung war aus meiner Sicht kalt wie "Hundeschnauze". Eine Entscheidungsbegründung wurde mir als Opfer verweigert. In einem zweiten Verfahren dauerte es von der Beantragung bis zur Entscheidung einer weiteren Anerkennungsleistung von EUR 5.000,00 über 2 Jahre gedauert. Auch hier wurde mir als Missbrauchsopfer eine detaillierte Entscheidungsbegründung verweigert. Den Schriftwechsel habe ich auch hier als sehr distanziert und abweisend empfunden. In beiden Fällen haben ich von der Diakonie vermisst, sich bei mir für das erlittene Leid aufrichtig zu entschuldigen.
@frank-werner Das klingt ja ganz furchtbar und lässt mich noch mehr zittern, wenn ich dann irgendwann meinen Brief öffnen werde. Mein Mitgefühl haben Sie!
@frank-werner Das ist soooo bitter und tut mir von Herzen leid! Leider bist du mit diesen (und anderen negativen) Erfahrungen nicht allein. Und scheinbar lernt die Kirche nichts dazu!!!
@frank-werner Dein Fall wird, wenn die Anerkennungsrichtlinen vereinbart sind, neu aufgelegt. Darauf musst Du jedoch selbst bestehen!
@pimpinella Danke für dein Mitgefühl. Meine Absicht war aber nicht, dir Angst zu machen. Als Missbrauchsopfer muss man lernen, sich immer und immer wieder auch mit Hilfe von Betroffenen zu motivieren, gegen das Unrecht anzugehen. Mein Martyrium der Aufarbeitung geht nun schon mehr als 14 Jahre und ein Ende ist auch noch nicht in Sicht. Wenn die neue Anerkennungsrichtlinie in Kraft tritt, geht mein Kampf mit der Diakonie in die nächste Runde.
@elsa-nicklas-beck Dank für deinen Hinweis. Ich habe mich bei der Diakonie schon schriftlich in Stellung gebracht.
Sorry, die Schilderung von Frank-Werner und die Vorstellung, dass er nochmal diesen langwierigen und unfreundlichen Prozess durchlaufen soll, ohne das sicher ist, dass es endlich zu einer Anerkennung seines Falls in Form einer Entschuldigung kommt, macht mich sehr betroffen.Deshalb bin ich für heute raus. Danke trotzdem für die offenen Worte und den Austausch, das finde ich bei all den unterschiedlichen Meinungen und Interessen durchaus konstruktiv und wertschätzend. Und das sollte bitte auch so bleiben.
@frank-werner solltest Du Unterstützung benötigen lass es mich wissen!
@bienchen730 Danke für dein Mitgefühl. Gerade das Bewusstsein, da viele Betroffene ähnliche und überaus furchtbare Erlebnisse durchgemacht haben, geben mir weiterhin die Kraft, mich auch weiterhin in eine Auseinandersetzung mit der Diakonie zu begeben.
@heimschule76, STOP, er muss nur schriftlich beantragen das sein Fall gemäß der neuen Anerkennungsrichtlinen geprüft wird um den Sockelbetrag zu bekommen!!!
Der Sockelbetrag sind die angedachten 15.000 Euro? Egal, wie viel er bereits erhalten hat?
@bienchen730 Genau! Plus dem was das Strafgesetzbuch hergeben WÜRDE!!
Das gilt für Alle die bisher weniger erhalten haben!
@elsa-nicklas-beck Vielen Dank für dein Hilfsangebot. Komme vielleicht zur gegebenen Zeit hierauf zurück.