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AG BeNe

Was machen eigentlich die URAKs?

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HeimschuleKind
(@heimschulekind)
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Guten Morgen,

es folgt nun ein etwas längerer Bericht:

Seit einigen Monaten arbeiten die Unabhängigen Regionalen Anerkennungskommissionen (URAKs) in den evangelischen Landeskirchen und der Diakonie. Offiziell soll damit die Anerkennung des Leids Betroffener sexualisierter Gewalt unabhängiger, transparenter und gerechter gestaltet werden.So weit, so richtig.

Doch was auf dem Papier gut aussieht, hinkt in der Realität hinterher. Während manche URAKs laut Eigenangaben bereits inklusive Besetzung, Durchführung des verbindlich vereinbarten jährlichen Forums für Betroffene und entsprechender Kommunikation arbeiten, hapert es bei anderen deutlich – etwa in Württemberg oder Sachsen.

Der heutige Bericht der Frankfurter Neuen Presse („Aufarbeitung von Missbrauch zeigt Machtverhältnisse in der Kirche“) beleuchtet diese Unterschiede und verweist auf die Machtasymmetrien, die sich auch in der Umsetzung der Aufarbeitung widerspiegeln.

Weniger in der Öffentlichkeit bekannt läuft es auch bei der URAK Südwest (URAK-SW) – also in den Landeskirchen Baden und Pfalz mit ihren diakonischen Landesverbänden – alles andere als rund. Das belegt ein intensiver Schriftverkehr mit beiden Landeskirchen, Diakonie und UBSKM aus den letzen Wochen.

Besonders erwähnenswert ist, dass beide Vertreterinnen dieser Landeskirchen im BeFo und auch der AG „Anerkennungsleistungen“ ihren Sitz haben und damit eine „Vorbildfunktion“ für andere Landeskirchen übernehmen.

Sollte man denken.

Die gemeinsame Verpflichtung – schwarz auf weiß festgehalten

Die „Gemeinsame Erklärung“ zwischen der UBSKM (Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs) und den Kirchen ist eindeutig:Jede URAK ist verpflichtet, mindestens einmal jährlich ein „Forum für Betroffene“ durchzuführen – organisiert und verantwortet durch die beteiligten Landeskirchen und diakonischen Landesverbände.Dieses Forum soll sicherstellen, dass Betroffene gehört werden, informiert bleiben und die Arbeit der URAKs kritisch begleiten können.

Mit anderen Worten: Es geht um gelebte Beteiligung, nicht um Symbolpolitik.

Wenn „Fundierung“ zur Ausrede wird

In einer aktuellen Stellungnahme der Verantwortlichen der URAK-SW heißt es, man nehme die Verpflichtung aus der „Gemeinsamen Erklärung“ „sehr ernst“.Man verweist auf Veranstaltungen am 5. März 2023 und 29. September 2024 – und auf einen „Workshop für Betroffene“ im Januar 2025, der der Konstituierung einer Betroffenenvertretung dienen sollte.

Nun, so heißt es weiter, stehe man vor der Entscheidung, entweder noch im Kalenderjahr 2025 ein weiteres Forum durchzuführen, um der Vereinbarung formal zu genügen – oder erst im Frühjahr 2026, wenn die geplante Unabhängige Anerkennungskommission Südwest ihre Arbeit aufgenommen hat.

Erst dann könne man „fundiertere Informationen“ bereitstellen, etwa zur Besetzung, Antragstellung und weiteren Verfahrensschritten.

Das klingt zwar pragmatisch – ist aber nicht im Sinne der Vereinbarung mit der UBSKM.

Diese fordert kein „Forum bei Gelegenheit“, sondern ein jährlich stattfindendes Forum für Betroffene.Ein Jahr einfach auszulassen, um auf „fundiertere Informationen“ zu warten, widerspricht klar dem Geist und Wortlaut der gemeinsamen Erklärung.

Beteiligung darf nicht von Kalendern abhängen

Ein Forum für Betroffene ist kein Informationsabend, den man verschiebt, wenn es organisatorisch besser passt.

Es ist ein zentrales Beteiligungsinstrument, das regelmäßig stattfinden muss – unabhängig davon, wie weit interne Abstimmungen oder Besetzungsverfahren fortgeschritten sind.

Gerade in einer Phase, in der sich die URAK-SW neu konstituiert und die „Unabhängige Anerkennungskommission Südwest“ erst entsteht, wäre Transparenz besonders wichtig.Betroffene brauchen nicht „fundiertere Informationen“, sondern verlässliche Kommunikation, Einbindung und Möglichkeiten der Vernetzung – das, was ihnen jahrzehntelang verwehrt wurde und offensichtlich auch weiterhin wird.

Wenn Ernsthaftigkeit zur Behauptung wird

Dass die URAK-SW überhaupt abwägte, ob sie 2025 ein Forum für Betroffene abhält, wirft das generelle Fragen auf:

- Wie ernst ist es den Verantwortlichen mit der Beteiligung der Betroffenen wirklich?- Wie glaubwürdig ist ein Verfahren, das auf Unabhängigkeit pocht, aber seine eigene Transparenzpflicht flexibel auslegt?

So entsteht der Eindruck, dass organisatorische Bequemlichkeit über Verbindlichkeit gestellt wird.Und dass die Vereinbarung mit der UBSKM zwar zitiert, aber doch nicht wirklich gelebt wird. Und diese Erkenntnis ist weiter frustrierend.

Fazit

Die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt braucht verlässliche Strukturen, nicht Ausreden.

Wenn jede der beteiligten Landeskirchen in der URAK-SW die Verpflichtung aus der gemeinsamen Erklärung wirklich ernst nimmt, müssen sie noch 2025 ein Forum für Betroffene durchführen – so, wie es vereinbart wurde und wie es die meisten Verbünde in vergleichbarer Lage ja bereits durchgeführt haben.

Alles andere untergräbt bei Betroffenen das Vertrauen, das durch die URAKs etc. mühsam aufgebaut werden sollte. Denn wer Betroffene ernst nimmt, hält Vereinbarungen nicht nach Belieben ein, sondern ohne Ausnahme.

Oder, um es kurz und klar zu sagen:

Mindestens ein Forum pro Jahr – das ist keine Verhandlungssache. Bestätigt von der UBSKM.

Wie seht Ihr das?

Dieser Beitrag wurde vor 2 Tagen von HeimschuleKind  geändert
 
Veröffentlicht : 01.11.2025 6:34
Mitglied_120 hat reagiert
Jeanne V.
(@jeanne-v)
Beiträge: 489
 
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@heimschulekind

Guten Morgen Heimschulekind,

Guten Morgen sehr geehrte Mitlesende,

Danke für weitere Belege auf einer anderen Ebene.

Im Grunde bräuchten wir hier - auf BeNe - gar nichts mehr hinzuzufügen, es ist längst alles gesagt und zigfach benannt:

Kirchens wollen nicht.

Gestern wurde nun auch im Bundesland Hessen ein Betroffenenrat berufen. Nach Thüringen und Rheinland-Pfalz ein weiterer sichtbarer Fortschritt.

Hier in Bayern prüft das Sozialministerium weiterhin - noch gilt: Bayern sei bestens aufgestellt.

Nein.

Dieser Irrglaube herrscht auch bei Kirchens/ Diakonie weiterhin.

Es braucht unabhängige Ombudsstellen in den Ländern mit klarem Mandat und finanziellen Mitteln.

An die man sich ernsthaft wenden kann - auch und gerade in solchen Fällen.

Denn das Schlimme ist - alle Wissen mittlerweile bescheid - und trotzdem bleiben die Augen verschlossen.

Was das ist:

Bewusste Retraumatisierung!

Und wenn die Personen, die bei Kirchens unter kirchlichen Maßstäben/ Diktat handelnd nach aussen vorgeben, Wunder was zu bewirken, sie wären ja so bemüht, und in der eigenen URAK Region Fakten/ Realitäten (das Abkommen vom 13.12.2023 mit EKD und UBSKM, das ja schon im Vorfeld als Bremse diente, überhaupt etwas zu tun, denn es solle ja alles einheitlich werden. Sorry: ein Hinhalten nach dem anderen!) so verschleiern,

dann kann NICHTS mehr glaubhaft erscheinen.

Ein Zeichen für NICHTS verstanden.

Die kirchliche Werbestrategie auf Instagram verdeutlicht die Ignoranz im Alltagsgeschäft.

Da reden die Herren von Verantwortung oder von Kuchenrezepten - vielleicht um zu verhindern, dass mancher noch mehr Unsinn öffentlich von sich gibt?

Umso länger ich mir diesen Zirkus ansehe, desto mehr frage ich mich, wie man diese Ignoranz unter diesen vielen kirchlichen STUDIERTEN Menschen erklären könnte?

Man könnte ' Verstand '/ Wissen erwarten? ( nicht falsch verstehen, denn zu Wissen gehörte auch soziale Verantwortung- ohne Barrieren - das wäre ein weiterer wichtiger Punkt, was Menschenrechte anbelangte...)

Wären Kirchens womöglich alle brainwashed?

Die arme Pfarrerin mit ihrem Gruselgottesdienst, damit die Kirche voller würde:

Hat natürlich eine Vorgeschichte: ist die Internetpfarrerin, die im Februar 25 den Täter über Strafanzeige per Gemeindebrief informierte und der hiesige Landesbischof konnte das wissentlich nicht verhindern.

Landeskirche wirbt weiter mit dieser Pfarrerin in den sozialen Medien...

Aufarbeitung?

Überhaupt kein Thema. Aktuell warten sie hier auf die Staatsanwaltschaft ... von wegen Plausibilität! Selbst belegte Plausibilität reicht nicht für Aufarbeitung 2025.

Noch schlimmer:

Was ja auch weiter verleugnet wird:

rituelle Gewalt an bestimmten Tagen und Orten.

Die kirchlichen Befindlichkeiten werden hier wieder über alles andere gestellt.

Es gibt immer etwas Wichtigeres als ernsthafte Aufarbeitung.

Und damit stelle ich ja auch eine 'falsche' Forderung: Aufarbeitung sei gar nicht vorgesehen bislang. Obwohl in den EKD Statuten erwähnt.

Ich versuche meine Belege öffentlich zu machen.

Ich komme gar nicht hinterher.

Das wäre eigentlich Aufgabe von Presse, die Narrative aufzulösen.

Der Sumpf, die Rollen- und Verantwortungsdiffusion sind so undurchschaubar.

Dass es richtig Arbeit wäre, da durchzusteigen. Das überfordert sofort. Und genau das nutzt Kirche/ Diakonie wissentlich.

Meine Quellen/ Belege zeigen das deutlich (ja, ich habe für alles weiterhin Belege und Namen).

Was mir fehlt ist Einfluss.

Denn Wahrheit ist unbeliebt. Wahrheit geht nur verkleidet auf der Erde spazieren - davon erzählen schon alte Weisheitsgeschichten.

Dieses verächtliche Gaslighting zerstört Menschenleben.

Damals, früher und heute und morgen!

Das ist gelebter Täterschutz im Namen eines gütigen Gottes?

Und gerade Luther, auf den sich die evangelische Kirche begründet, hatte anderes im Sinn! Ganz bestimmt!

Passt gut auf euch auf

und lasst euch nicht einwickeln durch verdeckten Seelenfang

 
Veröffentlicht : 01.11.2025 8:06
Mitglied_120 und HeimschuleKind haben reagiert
Jeanne V.
(@jeanne-v)
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Ein Nachtrag noch:

Die regionalen Forum Treffen sollen auch der Vernetzung dienen und sind nicht "Tatort gebunden". Das steht im Abkommen und in den Begleitempfehlungen.

Das musste ich mehrfach nachfragen und wird unterschiedlich gehandhabt/ verstanden/ interpretiert.

Gleichzeitig stellt sich mir weiterhin die Frage:

Warum stehen dann nicht alle Netzwerktreffen Termine auf den Internetseiten von EKD?

Warum muss man immer noch aufwendig Informationen zusammenkratzen? Sollte doch im März 2025 die Arbeit aufgenommen werden?

Warum gibt es keine bundesweite Werbe-/ Informationskampagne, damit alle Betroffenen und ihre Angehörigen überhaupt davon erfahren?

Warum werden selbst Menschen, die ihr Interesse bekundet haben und informiert werden wollen oder sogar von den Anerkennungskommissionen anerkannt wurden, nicht proaktiv dazu eingeladen? (Belege deutschlandweit vorhanden) (ja, es gab selektiv persönliche Einladungen!)

Weiterhin ist nichts transparent, es gibt keinen einheitlichen Internetauftritt. Jede Region kocht ihr Süppchen.

Die einen versuchen es mit Unabhängigkeit gegenüber Kirchens, die anderen warten demütig auf ein Go von Kirchens:

Fazit: Stagnation.

Wenn ich an den neuen Anerkennungsrichtlinien und an den Katalog denke, der ab 1.1.26 in Kraft treten sollte...

So weiss ich aus mindestens zwei Regionen, dass die alten Anerkennungskommissionen 2026 weiter im Dienst bleiben... obwohl auch da laut Abkommen Neuerungen umzusetzen wären... Nicht, dass sie es vielleicht nicht gut meinten: doch es ginge doch um Unabhängigkeit?!

Da ist kein Land in Sicht: ausser, dass sich alles hinziehen wird.

Nur mein Geunke?

Ich wünschte, ich läge einfach nur falsch...

 
Veröffentlicht : 01.11.2025 9:16
HeimschuleKind hat reagiert
HeimschuleKind
(@heimschulekind)
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Hallo jeanne-v

Konkret zum Thema Vernetzung noch ein Angebot/Wunsch:Wer sich zum Verbund-SW austauschen will, darf mir gerne eine PN senden. Vielleicht lesen das hier auch die beiden Delegierten aus den Reihen der Betroffenen.

Wir würden uns sehr gerne mit Euch austauschen, was wegen dem nicht stattgefunden Forum im Verbund Südwest in 2025 bisher nicht möglich war/ist.!

#Vernetzen

 
Veröffentlicht : 03.11.2025 8:48
Jeanne V. hat reagiert
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