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AG BeNe
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@tim1979 Tim, du bist der Erste, der auf den Inhalt eingeht. Danke Tim. Ich bin ja Hannoveraner (Maschsee). Das Lied mit dem Meister finde ich auch ein bisschen lustig. Hausmeister der auf der Gasleitung schweißen will. 🙂 Solche Experten kenne ich noch von meiner Zeit auf Montage. Habe mich gar nicht getraut das zu sagen; so wie manche hier drauf sind. Schlager ist aber auch nicht meine Musikrichtung.
@maschseekarpfen Vielen Dank für die nette Replik, über die ich als ungeschickter Mensch mit zwei linken Händen lachen musste! Als jemand, der mal mit Menschen zu tun hatte, bei denen gern über das Seelenheil anderer ("Der ist nicht wiedergeboren") spekuliert wurde, sehe ich die Textzeile "ist ein schlechter Christ" aber kritisch. Allerdings dürfte das vom Kontext her ethisch und nicht eschatologisch gemeint sein und ist in Relation zum Leid der Betroffenen sicherlich verzeihlich.
Zwischenzeitlich haben ja die "Bischofs Boys" einen neuen Song verfasst:
Ralf Meister, welcher Typ bist du?
Vielleicht liegt es daran, dass harte Töne nicht mein Ding sind, aber inhaltlich finde ich das nicht ganz so gelungen. Der Appell an die Courage des Einzelnen ist richtig und wichtig. Allerdings werden hier bei den Alltagsanalogien gewisse Aspekte, die am Handeln hindern können, mE nicht beachtet, zB:
- rechtliche Grenzen (von daher halte ich die von manchen Kirchenvertretern gemachte Verheißung "Null Toleranz und 100% Transparenz" für uneinlösbar)
- eine aus persönlicher Symphatie, weltanschaulicher Nähe oder ähnlichem erwachsene Blindheit über etwaige Verfehlungen (Dass die "Evangelische Geschwisterschaft" Gegenstand eines Aufarbeitungsverfahrens werden könnte, hätte ich nie gedacht, da mir der Gründer aus der virtuellen Ferne sehr symphatisch war)
Mit "Von Paulus zu Saulus" haben die "Bischofs Boys" ein viertes Lied veröffentlicht ( Von Paulus zu Saulus - YouTube ). Habe ich über die beiden ersten Lieder noch sehr geschmunzelt, geht mir das jetzt zu sehr ad hominem Ralf Meister.
Die haben schon wieder ein Lied gemacht. Aber jetzt singt eine Frau. Ich verstehe das nicht. Heißt doch "Bischofs Boys"
Die Band scheint sehr produktiv zu sein. Es wurden schon wieder einige neue Songs - auch mit Begleitung der "Bischofs Girls" eingestellt:
Aber, wie angedeutet: Bei allem Verständnis über den Ärger über die hannoversche Landeskirche: Ich denke nicht, dass sich das gewaltige und existentielle Problem von sexualisierter Gewalt in der EKD nur durch Personalrochaden (hier Rücktritt Ralf Meister) lösen lässt.
Bei einem Lied muss ich meine Kritik an den "Bischofs boys" revidieren. In dem Lied "Gute evangelische Praxis" ( Gute evangelische Praxis ) wird auf satirische und sicherlich vereinfachter Weise auf die auch in Theologenkreisen (vgl. zB Rechtfertigung nach der „ForuM-Studie“: Gnade und Wahrheit | Die Eule ) diskutierten Zusammenhang von Missbrauch und lutherischer Rechtfertigungslehre eingegangen.
Für einen eingefleischten Lutheraner ist das nicht einfach. Meine sicherlich hier nicht unbedingt geteilte Meinung: Eine verkürzte Rechtfertigungslehre, die die Fehlerhaftigkeit des Menschen nicht mehr explizit anspricht, ist mE in der Tat förderlich. Aber das will ja die ursprüngliche Rechtfertigungslehre mit ihrer Dualität von Gesetz und Evangelium nicht.
Jetzt befassen sich die "Bischofs boys" mit dem BeFo:
Als Kirchenvorsteher, der sich seit 2019 auf dem Gebiet der Aufarbeitung und Prävention sexualisierter Gewalt beschäftigt, kann ich den Frust über die Langsamkeit kirchlicher Prozesse verstehen. Andrerseits finde ich es - als Außenbeobachter hat man leicht reden - tragisch, wenn sich Betroffene gegenseitig bekämpfen. Wie der verstorbene Bürgerrechtler Werner Schulz mal mit Blick auf die Doping-Opfer-Hilfe fest stellte, ist das aber bei Opferorganisationen häufiger der Fall und somit kein Alleinstellungsmerkmal von Betroffenen sexualisierter Gewalt im evangelischen Kontext.