Guten Tag,
herzlich willkommen im Betroffenen-Netzwerk BeNe.
Dieses Netzwerk beschäftigt sich mit dem sensiblen Thema sexualisierte Gewalt. Zu eurem Schutz möchten wir BeNe während der Öffnung durch Moderation begleiten lassen. Dies kann leider nicht 24/7 geleistet werden.
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AG BeNe
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Liebe Betroffene in der EKD, wer hat Lust, mal von seinen/ihren Erfahrungen mit den Anerkennungsleistungen zu erzählen? Wie ist es euch bei der Antragsstellung gegangen? Wie waren die Kontakte mit der Kommission? Fühlt ihr euch mit dem ausbezahlten Betrag ausreichend anerkannt? Und vielleicht möchtet ihr noch anderes berichten?
Gestern hat mein Mann in der EKiBa eine Ablehnung seines Anerkennungsantrages erhalten. Seine Darstellung der sexualisierten Gewalt sei nachträgliche Interpretation des Geschehenen, die eine bloße Deutung durch den Therapieprozess sei. Es fehle trotz der Darstellung von Bedrängnis, Atemnot, Ekel, schlechten Geruchserinnerungen und eklatanten psychischen Folgen bei meinem Mann "objektiv an jeglichem Anhaltspunkten für sexualisierte Gewalt".
Es ist ein absoluter Schlag für ihn und für uns. Disclosing-Prozess meines Mannes als nachträgliche Interpretation einer angeblich harmlosen Situation. Die Wahrnehmung des damals 7jährigen Kindes wird ausgeschlagen und abgewertet.
Wer also in der EKiBa einen Anerkennungsantrag stellt, muss wissen, dass es juristisch sichere Beweise braucht. Stückweise Erinnerungen im Therapieprozess und langfristige Folgen reichen für die Anerkennung nicht aus.
@britta das ist echt fürchterlich, sollte es doch eigentlich schon besser laufen und Menschen, die in den Kommissionen sitzen mehr Traumaverständnis haben. Es soll neue Verfahren geben im nächsten Jahr, mit einheitlichen Standards in den Landeskirchen, vielleicht kann dein Mann dann seinen Antrag noch einmal prüfen lassen, wenngleich ich verstehen kann, dass dieser Weg echt hart ist. Aber die Institution so da durchkommen zu lassen ist bestimmt etwas, womit die auch rechnen. Weil es einfach unzumutbar ist für Betroffene den Antrag neu zu stellen. Ich würde auf jeden Fall einen Widerspruch einreichen. Viel Kraft auf jeden Fall.
Dieses kuscheliges
" Anerkennung des Leides"
Das ist eine Entschädigung für schlimme Verbrechen.
Die Stadt München zahlt für ca 170 Betroffene 35 000 000.-€ Euro
Und die Kirche und Diakonie?
Hallo!
Zu der Frage wie viel Diakonie und Kirche zahlen kann ich unsere passende Podcast-Episode empfehlen:
https://vertuschung-beenden.de/vb009-anerkennungszahlungen/
einen passenden Blogbeitrag haben wir auch:
https://vertuschung-beenden.de/anerkennungszahlungen-willkuer-nach-gutduenken/
Viele Grüße vom Team von Vertuschung beenden!
Hallo Zusammen!
Unsere aktuelle Podcast-Episode geht erneut auf das Thema ein. Es geht darum, wie die Anhörung bei einer Anerkennungskommission abgelaufen ist.
https://vertuschung-beenden.de/vb011-anhoerung-bei-der-anerkennungskommission/
Viel Spaß beim Hören!
Das Team von Vertuschung beenden
Für vermutlich die meisten von uns waren die erfahrenen Gewalttaten lebensverändernd - im Sinne einer 90 Grad Kurve. Auf einmal hat das Leben eine Richtung eingeschlagen, die wir nicht wollten. Über die man keine Kontrolle hatte. Ich hätte studieren können und eine Familie gründen, wenn mir nicht passiert wäre, was mir passiert ist. Stattdessen dümpel ich nun in einem Niedriglohnjob herum, den ich gerade so schaffe, trotz maximaler psychotherapeutischer und psychiatrischer Versorgung.
Die von den Tätern im Schutz der EKD gestohlene Lebensqualität kann man nur durch finanzielle Mittel wiederherstellen. Und auch wenn mir die Zahl mehr intuitiv in den Sinn kommt, als das es eine sachliche Grundlage dafür gäbe: unter 250.000 – 500.000 EUR brauchen wir gar nicht anfangen zu diskutieren.
Ich werde keine Rente haben. Ich kann fast nie in den Urlaub fahren. Ich habe hohe Kosten für meine gesundheitliche Versorgung. Das muss eine Entschädigungszahlung alles auffangen. Ich bin mir sicher, vielen hier geht es ähnlich.
Und by the way:
Wer sagt, die Kirche habe nicht genug Geld, den kann ich nur auslachen. Die EKD hat genug Geld. Und wenn man es WIRKLICH ernst meint, mit dem Übernehmen von Verantwortung, dann verkauft man halt ein paar der reichlich vorhandenen Grundstücke und zahlt damit die Opfer aus.
„Wir müssen uns darauf einstellen, eine kleinere und auch ärmere Kirche zu werden“, so oder so ähnlich hat die Bischöfin Kerstin Fehrs neulich die neuen Austrittszahlen kommentiert – für mich klingt das, als wolle man schon mal vorab sagen „Hach, wir haben ja so wenig Geld“.
Momentan, übernimmt die EKD keine Verantwortung. Sie tut nur so. Die Kirche versucht ihren Reichtum und damit ihre Macht zu bewahren.
Reichtum.
Ich bin kein Christ, aber war da nicht mal was mit Nadelöhr und Kamelen?
Kämpfen wir gegen die Blockadehaltung der evangelischen Kirchen!