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Kerstin Claus, Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, fordert eine Grundrente für ehemalige Heimkinder in Deutschland. Viele von ihnen litten in ihrer Kindheit unter Gewalt, Zwangsarbeit und Missbrauch und leben heute in Altersarmut. Claus kritisiert die bisherige staatliche Aufarbeitung als unzureichend und verlangt eine schnelle, unbürokratische Lösung – nach dem Vorbild Österreichs mit 300 Euro monatlich.
Wir haben uns die Frage gestellt, wie viel Geld es kosten würde, wenn die EKD und die Diakonie den Betroffenen sexualisierter Gewalt einem betroffenen sexualister Gewalt 300 € monatlich als Rente bezahlen würde.
Angenommen Ausgangslage:
Alter des Betroffenen: 60 Jahren
Lebenserwartung des Betroffenen: 90 Jahre
Entwicklung des MSCI World für die nächsten 30 Jahre: 7 %/Jahr
Quelle: https://www.zinsen-berechnen.de/entnahmeplan.php?paramid=7ne65s3evu
Ergebnis:
EKD oder Diakonie müssten heute 52.000 € für die betroffene Person anlegen, um der Person 30 Jahre lang 300 € Monat zahlen zu können.
Fazit:
Es ist gut, dass in Österreich 300 € im Monat an ehemalige Heimkinder gezahlt werden. Für EKD und Diakonie in Deutschland wäre es problemlos möglich den eigenen Betroffenen den gleichen Betrag zu zahlen. Doch anstelle sich mit pragmatischen Lösungen zu befassen wird bei den Betroffenen in Deutschland um die Strafbarkeit gefeilscht. An Rentenzahlungen an die Betroffenen haben EKD und Diakonie so wie so noch nie Interesse gezeigt.
Also.
Seit 1.7.25 greift das neue Gesetz, auf das die UBSKM hingearbeitet hat. Steht es auf der Seite der UBSKM?
Wo hat sie das gesagt? An wen gerichtet. Und wer setzt es durch? ( Tatsächlich ein Zeitungsinterview)
Politisch betrachtet, das Maximum, was sie tun kann.
Also: müsste man damit, mit ihrer Forderung, schon maximal zufrieden sein? Wissend, dass es in Deutschland eh niemanden der Verantwortlichen interessiert?
Auch hier frage ich mich, wie läuft Kommunikation? Und wer ist der Ansprechpartner? Wie und durch wen erfolgte eine Antwort? Kann sich so jemand verantwortlich fühlen?
300 Euro könnte im Hier und Jetzt ein wenig bewirken.
Warum geht Staat nicht in Vorleistung?
Es bleibt frustrierend.
@jeanne-v hier der Originalartikel
Danke. Ich habe schon recherchiert. Und nein.es steht nicht offiziell auf der Seite der Missbrauchsbeauftragten. Was bedeutet: ist das jetzt in welcher Rolle gesprochen?
Oder eben nur als Interview.
Das ist doch genau der Punkt.
Es bleibt absolut unverbindlich?!
Sehr gut! Das wäre mAn ein richtiger Gamechanger für betroffene sexualisierter Gewalt in Kirche und Diakonie. Das konkrete Rechenbeispiel zeigt ja auch, dass solche Forderungen keineswegs unrealistisch sind, weil nicht bezahlbar, wie gerade Diakonie gerne argumentiert. Über Anlagemöglichkeiten der Institutionen könnten sicherlich noch höhere und gleichzeitig sichere Renditen erwirtschaftet werden. Es würden vor allem damit auch endlich die lebenslangen Folgen anerkannt werden und für diese Verantwortung übernommen werden. Bislang steht der Staat für die Folgen insofern ein, als dass Existenzsicherung von diesem geleistet wird. Diese nicht aus eigenen Mitteln leisten zu können, ist Folge der Missbräuche und Gewalterfahrungen im weitesten Sinne. Für die Folgen haben die Verursacher aufzukommen! 300 Euro stellen für Armutsbetroffene mAn einen beträchtlichen Zugewinn gesellschaftlicher Teilhabe dar und ermöglichen Freiräume in der individuellen Lebensgestaltung, ermöglichen würdevolleres altern und ermöglichen überhaupt erst, die durchschnittliche Lebenserwartung zu erreichen!
Zusätzlich noch eine angemessene Entschädigung des Leids für Heimkinder Community. Vllt können sich Kirche und Staat zusammensetzen....Meine Iddee um schnelle Lösung zufinden ! Keine Arbeitskreise die 2 -3 Jahre dauern .
Sondern sofort GRUNDRENTE Z.B ab Jan. 2026 für Heimkinder...Wenn es bei der Mütter Rente geht ,warum nicht bei Heimkinder Community die jahrelang schwerste Leid erfahren haben......
Das sage ich klar und deutlich als Betroffener Ersatzvertreter URAK-West in EV-KIRCHE ( Betroffener Bereich: Kirche / Pfadfinder)
Hallo jeanne-v
Ja, es ist nur eine Hinweis bzw. die Unterstützung eines Vorschlags!
Der nennt aber weitere Aspekte des Missbrauchs, der Gewalt der Demütigungen und der Lieblosigkeit in solchen Heimen in der Nachkriegszeit (die deutlich bis in die Siebziger reichte)
Das Erschütternde ist, wie sich über Jahrzehnte hinweg systematische Gewalt gegen Kinder in Heimen manifestiert hat.
Es gab Personal- und Arztstrukturen, die teilweise aus der NS-Zeit übernommen wurden.
Meine Meinung
Weder die Kirchen noch der Staat haben Interesse an so einer pauschalen Zahlung und damit Anerkennung an ALLE Heimkinder, die in solchen Verwahranstalten ihre Jugend" verbringen mussten.
Der Staat hat Kinder in kirchliche Heime gegeben, nicht zuletzt aus finanziellen Gründen.
Diakonissen oder Klosterschwestern etwa waren billige Arbeitskräfte, der Staat hat sich da einen schlanken Fuß gemacht und nicht kontrolliert, ob es den Kindern dort auch gut geht.
Also beginnt die Verantwortung beim Staat.
Aber auch die Träger müssen sich fragen, warum sie noch heute keine angemessene Entschädigung leisten– selbst in Fällen, in denen Zwangsarbeit und Gewalt gut dokumentiert sind.
Ein weiterer Punkt der damals praktizierten seelischen Grausamkeiten wurde ebenfalls angesprochen, der in den öffentlichen Beiträgen hier (noch) nicht genannt wurde.
DIE PERMANENTE ANGST ALS KIND EINER ALLEINERZIEHENDEN MUTTER VOR DER DAUERHAFT(EN) UNTERBRINGUNG IN EINEM HEIM!
... die Zahl der ehemaligen Heimkinder in Deutschland von 1945 bis 1975 wird auf bis zu 800.000 geschätzt. Warum kamen die Kinder in die Heime?
Die Gründe waren sehr unterschiedlich – und gerade in der direkten Nachkriegszeit diffus.
Viele Familien waren zerbrochen: Väter im Krieg gefallen oder vermisst, Mütter allein mit mehreren Kindern, ausgebombt oder auf der Flucht.
Sie waren woanders fremd – weil sie anders sprachen, einen anderen Dialekt hatten oder einer anderen Konfession angehörten.
Da reichte manchmal ein Gerücht, etwa, dass die Mutter ein „unsittliches Leben” führe – und die Kinder wurden weggenommen, oft aber auch erst im Wiederholungsfall einer Abweichung.
Meine Gedanken dazu:
Vielleicht brauchen ein Persönlichkeiten die Druck von unten nach oben machen .
Das die 300 Euro Rente jetzt auch kommt .
Es genügt nichts Lippenbekenntnisse der UBSKM und die Verantwortlichen nehmen es zur Kenntnis aber es wird einfach drüber weggesehen.
Wir brauchen eine Rampensau die sich für belange der Heimkinder Community einsetzt .
Die Heimkinder Community dürfen nicht auf Lippenbekenntnisse zufrieden gestellt sein und passiert wieder 2-3 Jahre nichsts.
Eigentlich müsste jetzt wo 300 Euro Rente im Gespräch ist aktiv von Befo und Heimkinder Community Vereine Druck von unten nach oben
Ich weiß von Heimkinder das schon mit Politik im Gespräch sind ...
LiebEr HeimschuleKind,
Mein Kopf weiss. Mein Herz zerreisst gerade. Danke für dein Mit - Teilen.
Verkürzt: transgenerationale Traumatisierung und deren Auswirkungen bis heute und dann wird der einzige Ast in Zukunft, EHS auch noch abgesägt, der allerdings ja 'nur' für den familiären Fall griff...
Auch meine Familie trägt bis heute diese Last.
Die -Kirchens - wollen nicht. Staat will aber auch nicht.
Zumindest müssen wir klar benennen. Mit klaren Worten und nicht verniedlichen.
Es ist kaum aushaltbar, genau zurückzuschauen. Nur durch ein wider die Vereinzelung erträglich.
Was nützte allerdings eine Antwort durch BeFo auf den offenen Brief?
Gedanken müssten sich doch eher alle anderen Kirchens machen. Sie verstehen doch nicht.
Wäre nicht doch ein Schritt zurück effektiver:
Wir fangen nochmal an und erzählen unsere Geschichten vor Synoden, Pfarrern und allen, die so toll gläubig sind.
Dann sollen sie uns in die Augen schauend noch einmal sagen:
Wir haben damit nix zu tun?
Gesellschaft definiert ja auch Trauma als abwertend, als Makel - obwohl es ein Überlebensmechanismus ist. Verhalten weg von der Norm.
D.h. Schweigen ist die Norm?
Hm.
Und die die sprechen, können sich der Norm nicht anpassen?
Ich stelle wieder viele Fragen. Verkürzt.
Ich wünschte, wir könnten uns geschützt begegnen.
Geschützt gemeinsam aufarbeiten.
Gemeinsam weinen. Gemeinsam lachen.
Welch überirdische Lebens- Kraft steckt in jedem/ jeder von uns
P.S. Die Täter und Bystander werden uns nicht in die Augen schauen.
Das hatte ich am Wochenende: als Dank mussten wir singen - ich wusste nicht, dass der Priester auftaucht, es hiess Vertretung käme, sonst hätte ich mur das nicht gegeben - (aber das ist ja auch unser Alltag: immer mit Triggern rechnen, )der mir 2016 geraten hat' schweige zu deinem Schutz, Mann macht das halt so'.
Die Kraft der Gemeinschaft liess mich ihn ansehen - er hatte die Augen zu und den Kopf immer weggedreht.
Soviel zu Vorzeigegemeinden und Schutzkonzepten. Aufarbeitung? Nein Danke.
Hallo gysi
Wir brauchen eine Rampensau die sich für belange der Heimkinder Community einsetzt.
Meine Meinung
Die Zeit arbeitet leider "gegen uns" und die Chance hier so eine Persönlichkeit in der gesellschaftlichen Öffentlichkeit zu etablieren, die dann auch entsprechende Zugangsmöglichkeiten hätte, ist wohl schon vor einiger Zeit vertan worden bzw. wurde von Kirchens wirkungsvoll "eingedämpft!"
Kirchens zeigen gerade ihr Gesicht und 'rufen zur Mitgefühsviertelstunde auf.' Mit dem Bild von LB Kopp.
Ernsthaft.
Meinen Kommentar haben sie schon gelöscht!
Alles was du sagst.
Ich sehe aber die Institutionen schon als Verursacher an. Wenn heute z.B. private Träger Aufgaben des Staates übernehmen (Kinder- und Jugendhilfeträger) sind sie vollumfänglich verantwortlich dafür, was in ihren Einrichtungen geschieht. Nach dem Subsidiaritätsprinzip werden sowohl private als auch kirchliche Anbieter vorrangig behandelt, wenn sie Dienstleistungen, die der Staat vorhalten muss, erbringen. Das fördert im Positiven Vielfalt und Wahlmöglichkeiten nach Wertepräferenzen. Allerdings, wie Du sagst, hat ja die staatliche Kontrolle oft versagt, wodurch eine Mitschuld und Mitverantwortung des Staates geltend gemacht werden kann.
Man muss hier wohl auch differenzieren, in meinem persönlichen Fall sehe ich nur eine Alleinverantwortung der Kirche und Diakonie. Aber in den Zuweisungspraxen im Heimkontext stimme ich dir zu.
Hallo kea
Alles was in dem grauen Kasten steht sind Zitate aus dem Interview bzw. aus einem verlinkten Artikel. Aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen kann ich vieles bestätigen und gehe davon aus, dass Frau Claus solche Statements durchaus belegen kann.
Und ja, es gab gerade bei den Internaten Fälle, bei der Kirchens selbst rekrutiert haben, im Gegensatz zu Heimen, wo Kinder von Amts wegen hingeschickt wurden.
Ich sehe in beiden Fällen den Staat mindestens in der regelmäßigen Kontrollverpflichtung, denn auch für den Betrieb einer privaten Schule brauchte die Kirche eine entsprechende behördliche Erlaubnis (siehe GG Artikel 7 Absatz 4).
Und außerdem gab/gibt der Staat privaten Schulträgern auch entsprechende finanzielle Mittel.
Zitat:
Transparente Berichterstattung:
Um staatliche Förderung zu erhalten, müssen private Schulen oft eine transparente Berichterstattung über ihre finanzielle(!) Situation und soziale(!) Zusammensetzung vorlegen.
D.h. je mehr Kinder aus sozial schwächeren Schichten (z.B. Waisen), desto mehr Kohle gab es für diese Schüler vom Staat.
Und das müssen sie nur berichten!
#MerktIhrSelbst