Kommentar zur Presseerklärung vom Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt in der Evangelischen Kirche...
 
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AG BeNe

Kommentar zur Presseerklärung vom Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt in der Evangelischen Kirche in Deutschland

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Bienchen730
(@bienchen730)
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Was lange währt, wird endlich gut… oder?

Nach nur einem Jahr und zwanzig Tagen(!), seit dem Launch der Plattform, hat es BeNe also geschafft: Die sogenannten „Privaten Foren“ sind da! Ein digitaler Meilenstein, der mit fast schon biblischer Geduld geboren wurde – nach vier Jahren (seit 2021 in Planung) der Konzeptionierung und Umsetzung. Man könnte sagen: Das Warten hat sich gelohnt. Muss man aber nicht.

Wer sich erinnert, weiß: Seit 2021 versprach die EKD eine Plattform von Betroffenen für Betroffene, mit vertraulichem Austausch, Sicherheit, Schutzräumen. Klingt schön? Ja. War’s aber lange Zeit nicht. Denn gestartet ist BeNe erst Anfang Oktober 2024 – leider jedoch ohne die versprochenen privaten Foren. Stattdessen gab es ein Jahresabo an Versprechungen und Verschiebungen: „Ende 2024, Frühjahr 2025, Sommer 2025, ne, lieber Spätsommer 2025 ach, vielleicht doch Herbst 2025!“ Und in der Zwischenzeit? Immer lauteres Schweigen im digitalen Raum, denn Betroffene wanderten von der Plattform ab, Diskussionen verebbten. BeNe? Seit vielen Wochen offline, was die Betroffenenbeteiligung anbelangt.

Und jetzt also die vollmundige Pressemitteilung vom 24. Oktober 2025. Endlich! Die Sprachregelung dort verdient allerdings besondere Beachtung. Angeblich reagiert man mit der oft versprochenen Einführung der privaten Foren auf „ein zentrales Anliegen vieler Betroffener“. Wie nett. Nur: Dieses „Anliegen“ war von Anfang an konzeptioneller Bestandteil – also kein spontaner Einfall, keine zeitnahe Reaktion auf „neue Bedürfnisse“. Wer hier Ursache und Wirkung so charmant verwechselt, darf sich kommunikativ durchaus des Begriffs „Gaslighting“ annähern.

Weiter heißt es dort, die Umsetzung sei „komplex“ gewesen. Natürlich. Sicherheit, Datenschutz, Stabilität – alles wichtig. Nur schade, dass dafür nach vier Jahren Planung und über einer halben Million Euro Kirchensteuergeldern offenbar trotzdem keine funktionierende Plattform mit den privaten Foren startklar war. Ein kleines digitales Armutszeugnis – u.a. bezahlt von Menschen, die längst das Vertrauen verloren haben.

Und dann dieser technologische Tiefgang: „Verifizierte E-Mail-Adressen“ als Sicherheitsschlüssel. Ein schöner Begriff, klingt nach Kontrolle, nach Schutz. In Wahrheit bedeutet es: Es wird geprüft, ob das Postfach existiert. Nicht, wer dahintersteckt. Also keine Verifikation im eigentlichen Sinn, sondern bestenfalls funktionierende Anonymität mit eingebautem Missverständnis.

Aber es kommt noch besser: Die AG BeNe plant „perspektivisch“ die Vernetzung von Betroffenenvertretungen der URAKs. Großartig! Nur schade, dass das schon seit Dezember 2023 dokumentiert war (man könnte auch sagen, dass den User*innen an der Stelle der Pressemitteilung alter Wein in einem neuen Schlauch verkauft werden soll!!!) – schwarz auf weiß in der sogenannten „Auslegungshilfe“ (Punkt 5.4) vom 13.12.2023!!!, als Begleitdokument zur Gemeinsamen Erklärung über eine unabhängige Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und Diakonie nach verbindlichen Kriterien und Standards im Konzept/der gemeinsamen Erklärung. Das Wörtchen -perspektivisch- dient hier als Zauberwort kirchlicher Zukunftskommunikation, was so viel bedeutet wie >> irgendwann zwischen bald, vielleicht und nie.

Bleibt also die Frage: Was lange währt, wird endlich gut?

Bei BeNe vielleicht eher: Was lange währt, wird irgendwann angekündigt – und dann feierlich als „Reaktion auf Bedürfnisse“ verkauft. Man darf gespannt bleiben, welche „Überraschung“ als Nächstes kommt. Erfahrungsgemäß ist auf die EKD und das Beteiligungsforum in dieser Hinsicht Verlass!

Zumindest hat es die Pressemitteilung bis jetzt NICHT auf die einschlägigen EKD-Seiten geschafft! Scheint also nicht sooo wichtig zu sein!!!

Es bleibt spannend – und dauert, aber schließlich will gut Ding ja Weile haben.

Viele Grüße

Bienchen730 (Verfasserin)

Jeanne V. (Mitunterzeichnerin)

 
Veröffentlicht : 28.10.2025 12:21
HeimschuleKind hat reagiert
HeimschuleKind
(@heimschulekind)
Beiträge: 429
 
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Hallo (at)Bienchen730, hallo (at)Jeanne-V.Schön, hier mal wieder einen treffenden Kommentar zu lesen. Ich habe es wirklich vermisst.Wie immer also treffend auf den Punkt und tiptop formuliert. Das versteht man und kann so diese Pressemitteilung vom beteiligungsforum(at)ekd.de (diese Adresse steht in der Signatur) und eben nicht von der AG oder gar der EKD, besser einordnen.Nun, weitere Vernetzungen oder PN sind heute nicht mehr möglich, denn laut Systemmeldung sind die "Anzahl der Kontakte pro Tag bereits überschritten"!?Meine MeinungWas wohl als Überraschungscoup gedacht war, entpuppt sich bereits zu Beginn mit einer bemerkenswerten Pressemitteilung und angebotener Funktionalität, die ohne Anleitung nicht so ohne weiteres zu verstehen sind.

Deshalb dieser erste Hinweis zu den PNs (über sachliche Anfragen freue ich mich auch):

Eröffnen via

Eigenes Profil> Nachrichten> Neue Nachricht> Eingabe des Gesprächspartners> Eingabe der Nachricht> Absenden

Beim ersten Mal erhält der Adressat eine Art Einladung, die man ausschlagen bzw. den Ansender blocken kann. Diese Möglichkeit sieht soweit sinnvoll und hilfreich aus.

P.S.: Das mit den Returns habt Ihr aber noch immer nicht gefixt. Schade!

Dieser Beitrag wurde vor 34 Minuten von HeimschuleKind  geändert
 
Veröffentlicht : 28.10.2025 21:26