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Immer wieder höre oder lese ich, dass von Gewalt betroffene Menschen gegeneinander agieren.
Ich höre von Einflussnahmen von Betroffenen gegenüber anderen Betroffenen
Unruhen in den URAK‘s.
Lese, mich merkwürdig anmutende, Verschwörungstheorien: Die wollen dies oder das zerstören.
Wenn dem so ist, muss ich folgende Fragen stellen:
Haben wir denn nichts gelernt? Haben wir nicht gelernt das wir lediglich in Stärke vereint etwas erreichen können.
Sind wir nicht über solche Machtspielchen bereits hinweg?
Darf man Menschen, die sich auf dem Weg der Eigen-Beweihräucherung befinden, auch noch bei ihren perfiden Strategien in die Hände spielen?
Wie ist das nun, entsprechen meine obigen Beispiele den Tatsachen?
Gibt es da Erfahrungswerte?
Liebe Frau Beck-Nicklas,
vielen Dank für den Beitrag zu einem Thema, welches, wie ich bereits vorgestern andeutete, umtreibt, da ich das grundsätzlich bedauerlich finde.
Der vor einigen Jahren verstorbene Bürgerrechtler Werner Schulz meinte mal im Kontext der Debatte um die Doping-Opfer-Hilfe, dass es ein Charakteristikum von Opfer- bzw. Betroffenenverbänden sei, dass es leicht zu Zwietracht kommt. So beklagenswert das auch ist, sollte man nicht vergessen, dass gelegentlich beide Seiten auf ihre Weise im Recht sein können. Soweit ich das als Außenstehender beurteilen kann: Neben der genannten Doping-Opfer-Hilfe (ein Missbrauch von Steuergeldern ist nicht in Ordnung, andrerseits dürfte die Zahl der Betroffenen des "DDR"-Doping-Systems in der Tat höher sein als angenommen) war dies mE auch bei dem Film "Die Auserwählten" der Fall. Ich kann auf der einen Seite die Odenwaldschüler verstehen, die gut finden, dass sie durch den Film eine Stimme erhalten ( Presserklärung von Glasbrechen zum Versuch, den Themenabend der ARD zu sabotieren. | Glasbrechen e.V. ), auf der anderen Seite kann ich auch verstehen, dass sich da Andreas Huckele zur Schau gestellt fühlte ( Andreas Huckele – Wikipedia ). Als Außenstehender kann man dann relativ einfach richten, aber die pers. Betroffenheit führt dann wohl zu solchen Eskalationen.
Die nur als Gedankensplitter eines Nichtbetroffenen ieS zu Ihrem wichtigen Beitrag.
Viele Grüße
Tim
@tim1979 Lieber Tim, ich denke da muss ich tatsächlich anders denken lernen. Ich bin so nicht gestrickt und so zu denken fällt mir schwer. Auch ich bin ein Heimkind und habe natürlich die Machtstrategien in den Heimen erlebt. Sowohl von Heimkindern, als auch vom Personal. Schon damals war ich davon angewidert. Mir fehlt da derzeit wirklich jegliches Verständnis. Und ganz ehrlich, ich weiß nicht ob ich das mit meinen 70 Jahren noch ändern kann.
Die Idealvorstellung, dass Betroffene nur gemeinsam stark sind, trifft erfahrungsgemäß nicht immer zu. Sobald sich die Betroffenen in irgendeiner Form organisieren und Vertreter eingesetzt werden, beginnen aus meiner Sicht schon die Probleme. Ich bin in der Vertretung meiner eigenen Sache gegenüber der Institution Diakonie eher zurückhalten und gemäßigt vorgegangen, was mich aber bisher nicht weit gebracht hat. Viele andere Betroffenen haben eine viel kritischere Haltung und gehen zum Teil auch mit drastischen Maßnahmen an die Öffentlichkeit und prangern das Versagen der Instituten Kirche und Diakonie unverhohlt an. Aus diesem Spannungsfeld heraus, kommt es auch meiner Sicht und Erfahrungen immer wieder zu Unstimmigkeiten in der Wertung des besten Weges zum Ziel. Die einen finden die zu hohe Kompromissbereitschaft als Verrat an der Sache, die anderen beurteilen den radikaleren Weg eher als hinderlich um zu guten Ergebnissen zu kommen. Grundsätzlich bin ich aber der Meinung, dass Betroffene sich hart in der Sache streiten können, es sollte aber nicht zu Beleidigungen oder persönlichen Angriffen/Anfeindungen kommen.
@frank-werner Ich betrachte meine Aufgabe darin betroffene Menschen zu vertreten. Nicht meine eigenen Bedürfnisse.
... wobei konstruktive Kritik mitunter als persönlicher Angriff gewertet wird!
@bienchen730 Von wem jetzt?
@elsa-nicklas-beck Das setzt aber voraus, dass Sie sich über Ihre eigenen Bedürfnisse im Klaren sind und damit meine ich auch das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, persönlicher Anerkennung, Wertschätzung, Genugtuung usw. Und was das anbelangt, bin ich mir nicht bei allen "Betroffenenvertretern" sicher...
@elsa-nicklas-beck Ich meinte das grundsätzlich!
@bienchen730 Dafür habe ich eine umfangreiche Therapie einschließlich Traumatherapie hinter mir!
Ich meinte auch nicht SIE damit!!!!
@bienchen730 oha, ich dachte, weil das „sie“ mit großem S geschrieben war.
Meine eben mitgeteilte Einschätzung rührt vor allem aus den Erfahrungen als Mitglied im "Verein ehemaliger Heimkinder". Dort haben seinerzeit viele Mitglieder die "Fondslösung Heimerziehung" als Verrat an den ehemaligen Heimkindern eingestuft, vor allem mit Blick auf die zu niedrigen Fondsmitteln, andere Vereinsmitglieder waren froh über die finanzielle Anerkennung und über den getroffenen Kompromiss. Die am "Runden Tisch" mit verhandelnden Vereinsmitglieder wurden bitter bös beschimpft und angefeindet, was ich aus meiner Sicht nicht gut geheißen habe. Wir waren alle "Betroffene ehemalige Heimkinder" und haben uns doch an diesem Kompromiss in der Sache spalten lassen.
Das S von Sie war großgeschrieben, weil ich Ihnen geantwortet habe!
@frank-werner Sie meinen die Fonds nicht die Stiftung, richtig!? Hat man Ihnen mitgeteilt wie sich Kirche und Diakonie am runden Tisch der Heimerziehung verhalten haben? Es blieb keine andere Wahl als zuzustimmen. „so oder garnicht“ war der Slogan!