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Leider erst jetzt sah ich, dass der Kirchentag eine Studie zur Beziehung Kentlers und anderer zum Kirchentag herausgebracht hat. Die Pressekonferenz hierzu ist bis Ende 2024 unter folgendem Link ansehbar:
@Tim Hallo Tim, danke für diesen Hinweis. Leider ist wohl die Studie nicht kostenfrei irgendwo lesbar? Ich fand die Studie jetzt nur als Buch für 38,- Euro. Schade, würde mich interessieren, aber wiederum nicht so sehr, als dass ich Geld dafür ausgeben wollen würde. Trotzdem gut zu wissen!
@kea Liebe Kea, vielen Dank für die nette Rückmeldung. Leider gibt es das Buch wirklich nur, um es ökonomisch-fachmännisch auszudrücken, zum Prohibitivpreis. Auch fand ich die Diskussion, soweit ich sie gesehen habe, ambivalent. Immerhin nimmt Thomas de Maiziere, der zuvor das Problem sexualisierter Gewalt eher im katholischen Bereich angesiedelt sah, sich vor, bei Kirchentagsreferenten näher hinzusehen. Auch das Verhalten des DEKT seit 2010 wurde kritisch beleuchtet. Anderseits gab es wieder Äußerungen, die ich als relativierend empfand, so zB, dass die Personen den DEKT nicht zur Ausübung sexualisierter Gewalt benutzt hätten und man das Ganze vor 2010 nicht hätte wissen können (erster kritischer Bericht zu Gerold Becker 1999 in Frankfurter Rundschau).
Zum Kentlerschen Netzwerk, zu dem leider wohl auch Martin Bonhoeffer, Neffe von Dietrich, zu zählen war, gibt es folgende interessante Studie:
Viele Grüße
Tim
Super, danke für den Link zu der Studie! Ja, derartige Aussagen finde ich auch relativierend und es könnten auch schlichtweg glatte Lügen sein (man hätte nichts gewusst ...). Generell muss die EKD nicht nur bei Kirchentagsreferenten, sondern bei sämtlichen Mitarbeitenden, Ehrenamtlichen, Vortragenden etc.. genauer hinschauen. Ich hatte z.B. im Rahmen meiner persönlichen Aufarbeitungsbemühungen (sehr erfolglos...) auf problematische Hintergründe einiger regelmäßig in einer Hamburger Gemeinde (Kirche der Stille) Veranstaltungen leitende Honorarmitarbeiter*innen hingewiesen und auf diese Hinweise habe ich noch nicht einmal eine angemessene Antwort erhalten. Das ist sicher nicht vergleichbar, zeigt aber immer wieder die Haltung, im Hier und Jetzt Auseinandersetzungen zu vermeiden, bis es zu spät ist und man irgendwann wieder nichts gewusst haben will...
@kea Liebe kea, vielen Dank für den Dank und die sehr bedeutsame Beobachtung, die mich interessiert, da
a) mein kirchenpolitischer Blick aus verschiedenen Gründen immer wieder in den Hamburger Westen geht,
b) mir immer wieder auffällt, dass bestimmte Teile der Nordkirche eine Tendenz zur Esoterik mit einer mE sexualisierten Konnotation zu haben scheinen. In dem Zusammenhang vielleicht ganz interessant:
In einem Beschluss zur Finanzstrategie (auch solche Synodenpunkte können hier interessant sein!) rekurriert die Synode auf Initiative von Ps. Magaard auf die "Gemeinwohlökonomie" ( Beschlussprotokoll_der_22._Tagung_der_Landessynode_November_2024.docx.pdf , S, 8.). Deren Gründer Christian Felber, trat im sexualethisch und weltanschaulich umstrittenen "Zentrum für experimentelle Gesellschaftsgestaltung" auf. Hier mit Vivian Dittmar ( Home - Vivian Dittmar ) zu sehen:
"Die Gefühlskräfte in der politischen Arbeit" – Christian Felber im ZEGG 2015
In seinem Buch, das ich derzeit lese und auch wirtschaftspolitisch kritisch sehe, fordert der "Universalwissenschaftler" auch einen neuen Unterrichtskanon u.a. mit den Fächern "Gefühlskunde", "Naturerfahrung" und "Körpersensibilisierung".
Ich finde das alles sehr merkwürdig, wobei ich nicht weiß, ob das von Seiten der Nordkirche Absicht oder Arg- und Ahnungslosigkeit ist. Auf jeden Fall habe ich das auf Gemeindeebene angesprochen und werde es auf Kreisebene tun. Auf zwei verfasste Mails zu dem Thema habe ich bislang keine Antwort.
Viele Grüße
Tim
@tim1979 Entschuldige, wenn ich etwas ungeordneter antworte:- Ja, genau, um solche Zusammenhänge geht es mir; ZEGG und Gemeinwohlökonomie sind mir auch ein Begriff. Die teilweise sehr unreflektierte Nähe zu Anbieter*innen des Esoterikmarktes sehe ich unter verschiedenen Gesichtspunkten als äußerst kritisch an. Für die besagte Kirchengemeinde kann ich viele Angebote differenziert mit ihren problematischen Hintergründen benennen, und habe darüber mit dem Hamburger Sektenbeauftragten bereits Gespräche geführt. Als Beispiel: Die Methode "The Work" von Byron Katie, oder ein New Age Sufi-Orden, Jenseitskontakte, heilende Hände usf. Ich bin nicht in kirchenpolitische Dinge involviert und kann nicht sagen, inwieweit diese Angebote kirchenstrategisch genutzt werden, ich denke schon, dass es pragmatisch auch um eine Ausrichtung auf eine Zielgruppe geht, die diese Angebote gerne nutzt und ansonsten als eher kirchenfern einzuschätzen ist. Ich habe nur gesehen, dass sich hier keiner aus dem Fenster lehnt und es unter Verweis auf Vielfalt und Freiheit der Gestaltung der Kirchengemeinden nicht kritisiert wird. Das ist aber weniger mein Thema; das Schädigungspotential solcher Angebote ist sehr hoch und ich finde, es müsste sich hier deutlich abgegrenzt werden. Ich möchte aber auch sagen, dass ich nicht generell gegen gute Mediationsangebote, Körperarbeit etc. bin; es gibt Standards und Kriterien, die man anwenden könnte, um Menschen ausreichend gut vor Missbrauch zu schützen. Viell. können wir uns mal irgendwann dazu austauschen, ich kann hier nicht alles offen schreiben, da ich noch in der Anerkennungsphase bin und ich möchte auch nicht zu sehr ins Detail gehen, weil es hier im Netz jede*r lesen kann und weil es einen persönlichen Bezug hat. Viele Grüße, Kea
Danke für den Hinweis. Zunächst zu Minute 15 der Pressekonferenz, wonach im Präsidium -ein Zeitzeuge fehlt - erst 2010 eine Diskussion über Gerold Becker begonnen haben soll.
Gerold Becker gehörte er von 1993 bis 1997 zum Präsidium des Evangelischen Kirchentages und vorher auch zu einigen anderen wichtigen EKD Gremien.
1999 steht dann ganzseitig auf Seite 3 der FrankfurterRundschau, dass genau eben dieser evangelische Theologe und ehem. Vorstand des Kirchentages von betroffenen Schülern der Odenwaldschule schwerer sexueller Übergriffe beschuldigt ist.
Ich kannte Gerold Becker nicht. Aber ich habe den Artikel damals 1.gelesen, 2. aufgehoben und 3. mich gar nicht gewundert, weil es zur pädosexuellen "Sexualpädagogik" von Kentler u.a. Der evangelischen Kirche genau passte.
Und dennoch, so Herr de Maiziere, soll das 1999 gar nichts im Vorstand des Kirchentages ausgelöst haben, in dessen Reihen der Täter Gerold Becker wenig vorher jahrelang selbst Einfluß nahm?
Wenn Herr de Maiziere damals nicht dabei war, wo sind dann die damals Zuständigen und stellen sich ihrer Verantwortung im Rahmen der Aufarbeitung? Wieso waren sie nicht dabei in der Pressekonferenz? Wurde Becker von ihnen wenigstens 1999 zur Rede gestellt? Gab es Fragen des Präsidiums an die Betroffenen, um den Sachverhalt zu klären?
Becker war an der Odenwaldschule ja auch Theologe, so Oelkers, er konfirmierte, gab Religionsunterricht - und die Kirche? Welche Konsequenzen wurden denn nach 1999 ggü. Becker gezogen? Wer hat damals in der Aufsicht versagt, die EKHN? Wer genau? Was wird heute daraus gefolgert? Oder: Wer sorgte wie dafür, dass das Thema keines werden durfte?
Vielleicht steht es ja alles in der Studie, die die Kirche finanziert hat. Nach der Pressekonferenz jedenfalls ist man nicht klüger, außer dass die Täter ihre Positionen beim Kirchentag nicht offen kommuniziert haben und keine Übergriffe ermittelt worden sind. Die Verharmlosung sexueller Kontakte von Erwachsenen zu Kindern gab es ja aber längst schriftlich in der sexualpäd. Literatur der Ev. Kirche, auch - aber nicht nur von Kentler. Wer hat den und Becker damals zum Beispiel in diese Gremien geholt? Wie setzt sich die Kirche damit heute auseinander? Die Pressekonferenz ist hierzu absolut nichtssagend.
Sollen wir jetzt alle 30 Euro ausgeben, um Einblick in die Aufarbeitung zu bekommen? Weshalb steht die Studie nicht frei zugänglich im Internet?
Und zuletzt, es war bei Bekanntmachung der ForuM Studie an uns Betroffene eine gezielte Aufarbeitung der sexualpäd. Diskurse und Netzwerke versprochen worden. Deshalb habe die Forum Studie diesen sehr spezifischen Aspekt der ev. Kirche außen vor gelassen. Und nun? Legt die EKD den Mantel des Schweigens über diese Themen? Oder gibt es einen Plan?
Fragen über Fragen
Jule
@jule Sollen wir jetzt alle 30 Euro ausgeben...?
Wie wäre es, wenn die EKD interessieren Betroffenen das Buch spendieren würde?
EKD - bitte ein Exemplar an Jule, ein Exemplar an Vertuschung beenden und weitere Exemplare für alle anderen Betroffenen die daran interessiert sind.
... und alle anderen? Wieso nicht die Lizenz kaufen und ins Netz stellen? Die Studie wurde dem theolog. Autor anscheinend ohnehin finanziert.
@jule Lizenz kaufen wäre natürlich noch viel besser.
@kea Liebe Kea, vielen Dank für den Beitrag. Würde es etwas nutzen, wenn ich mir die "Kirche der Stille" virtuell etwas näher angucke und, sofern sich mir Dein Eindruck bestätigt, bei der zuständigen Meldebauftragten, mit der ich mal in anderer Sache eine gute Korrespondenz hatte, eine Anfrage nach § 6 I 2 Prävetionsgesetz ( Geltendes Recht: 7.240 Präventionsgesetz (PrävG) - Kirchenrecht Online-Nachschlagewerk | Ev.-Luth. Kirche in Norddeutschland ) stelle?
Viele Grüße
Tim
@jule Es ist in der Tat unverständlich, dass das nicht über open-source läuft. Mutmaßlich liegt es daran, dass EKD, Landeskirchen und DEKT grundsäätzlich getrennte Kassen haben. Zu loben ist dagagen von mir als konservativ-heteronormativer Mann der Arbeitskreis "Homosexualität und Kirche (HuK)". Ein Emma-Artikel von Chantal Louis erinnerte mich daran, dass die ihr Gutachten zu den Verstrickungen zum Kreis von Prof. Kentler online veröffentlicht haben:
Aufarbeitung Pädosexualität – HuK – Homosexuelle und Kirche e. V.
Hallo Tim,
die Meldebeauftragte ist Katharina Seiler, oder irre ich mich? Was Du persönlich in Deinem Namen tust, musst Du selbst entscheiden.
Zur Einordnung:
- ich habe mich mit den Inhalten der Kirche der Stille vor ca. 3 Jahren beschäftigt, als ich in meinem Erstgespräch nach Meldung meines Falles in der Stabsstelle Prävention zu meinem großen Erstaunen dort auf Rainer Kluck traf.
- seine Ehefrau, Karin Kluck, gehört zum Gründungsteam der Kirche der Stille
- Rainer Kluck selbst hat einen engen Bezug zu dieser Kirche, also auch deren esoterischen Sichtweisen
- in einem offenen Brief habe ich die Stabsstelle Prävention darauf hingewiesen- in einem Gespräch mit Frau Fehrs habe ich darauf hingewiesen
- in zwei Gesprächen mit dem Sektenbeauftragten habe ich darauf hingewiesen (der Sektenbeauftragte teilte meine Sichtweise)
- Frau Arns habe ich ein Gespräch hierzu angeboten, dass dann nicht stattfand- zur Nacht der Kirchen habe ich auf ein konkretes Angebot der Kirche der Stille mit problematischem Hintergrund den Projektleitenden mitgeteilt
Ergebnis:
- es scheint einige Angebote nicht mehr zu geben, aus welchem Grund kann ich nicht sagen
- die esoterische Ausrichtung hat sich nicht geändert - und wird es auch nicht, denn sie ist gewollt
Zum Verständnis:
es geht nicht darum, dass ich einen konkreten Verdacht auf sexualisierte Gewalt habe, es geht um die problematische Ausrichtung der Angebote, die verschiedene Gewaltformen begünstigen und dass durch die unseriösen, unprofessionellen Hintergründe der Anbietenden und fragwürdige Methoden Menschen geschädigt werden können. Es ist in diesen Kreisen z.B. nicht unüblich, traumatisierten Menschen unprofessionelle Hilfen anzubieten, die nicht nur nichts nützen, sondern Traumata verschlimmern können. Ich kann und will das hier schriftlich nicht weiter ausführen.
Ich habe eine persönliche Geschichte, die am Rande auch mit dieser Kirche zu tun hatte, die ich hier aber nicht thematisieren werde. Mein "Fall" ist aus den 80ern und wurde von Frau Fehrs und Crew 2022 anerkannt.
Schau Dir gerne die Inhalte an; es gibt einen Menüpunkt alle Vorträge, im Moment scheint die "open hands school" dominant zu sein; man kann auch im Netz ältere Inhalte der letzten Jahre finden; wie gesagt, es ist etwas weniger schlimm aktuell, bzw. verschleierter. Ich finde es schwierig, in diesem Forum darüber zu kommunizieren und zuletzt: Bitte kein Aktionismus für andere. Ich persönlich kümmere mich um meine Sachen zu 100% selbst.
Viele Grüße, Kea
Sorry für den schlechten Stil und die Formatierung ...
PS: kleines Beispiel aus meiner damaligen Recherche:
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@kea Liebe Kea,
vielen Dank für den erhellenden Beitrag.
Ich hatte schon selber geguckt.
Die Namensgleichheit von Karin und Rainer Kluck fiel mir auch auf. Ich schätze ihn eigentlich und hätte ihn weltanschaulich nicht so eingetütet.
Die in der "Kirche der Stille" angebotene "Nacht der spirituellen Lieder" wird in Lübeck - zum Hamburger Kreis will ich nicht abschließend urteilen - von einem sehr esoterischen Kreis mit teilweise schwierigen Querverbindungen angeboten, der ungewollt komisch ist:
Lichterstein.de - Räume für Kreativität, Heilung und spirituelle Entwicklung
(u.a. Vernetzungstreffenprotokoll vom 27.2. über freie Energien)
Auch weitere Angebote sehe ich kritisch wie die von Dir "open hands schol". Ich halte für notwendig, dass, was ja eigentlich kirchenrechtlich sowieso notwendig ist, wegen des Körperkontakts ein gesondertes Schutzkonzept auszuarbeiten ist. Darauf könnte ich, ohne Dich ins Spiel zu bringen - ich bin da tatsächlich in Gefahr paternalistisch zu sein -, Anais Abraham - die ist zuständig, nicht Frau Seiler - ansprechen. Wäre das für Dich in Ordnung?
Viele Grüße
Tim
Hi,
dieses Lichterstein ist auch ein schönes Beispiel : ). Ja, deinem Vorschlag stimme ich zu; ich wollte nur klar stellen, es nicht in meinem Namen oder für mich zu tun. Aber ich denke, Du hast ein großes Eigeninteresse an der Thematik und jetzt verstehe ich besser, was Du meinst. Ein Schutzkonzept greift zwar nicht an den ideologischen Wurzeln an, kann aber ein guter Anfang sein und ist natürlich in solchen Kontexten unerlässlich.Die weltanschauliche Sichtweise Rainer Klucks ist zumindest offen für besagte Inhalte, das habe ich im Gespräch mit ihm selbst erlebt. Es fehlt an Reflexion in dieser Hinsicht und klarer Positionierung und Abgrenzung gegenüber zumindest gravierendem unseriösem Unfug. Bei der `Open Hands School` wird u.a. mit pseudowissenschaftlichen, alternativmedizinischen Paradigmen und Heilsversprechen gearbeitet: z.B. wenn es Menschen nach dem Handauflegen schlecht geht, wird von zu erwartender Erstverschlimmerung gesprochen. Nicht so toll, wenn man diese Methode bei Sterbenden im Hospiz anwendet...
Viele Grüße,Kea