„85 Prozent der Glocken in Deutschland sind Kirchenglocken“
 
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„85 Prozent der Glocken in Deutschland sind Kirchenglocken“

Spirituelle Impulse
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HeimschuleKind
(@heimschulekind)
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"Der Klang der Kirchenglocken entspricht dem, was die UNESCO als immaterielles Kulturerbe geschützt und erhalten wissen will: Er ist ein textloser und damit für Menschen aller Sprachen, Kulturen und Religionen anschlussfähiger Naturton-Klang, erzeugt durch das Artefakt hochkultureller handwerklicher Tradition.

Er ist Kultur im umfassendsten Sinne: ein Teil allgemeine Lebensgestaltung (Uhrenschlag), ein Teil Friedensarbeit (Friedensglocken z. B. in St. Anna Köln-Neuehrenfeld oder in der Christuskirche Karlsruhe), ein Teil Brauchtum (z. B. Totensonntagsgeläut), ein Teil Kunst (Carillon-Spiel), ein Teil kollektives kulturelles Gedächtnis (z. B. Glockengeläut zum Jahrestag des Mauerfalls) und ein Teil Religion (Einladung zum Gottesdienst sowie Markierung wichtiger liturgischer Momente)."

Meine Meinung Für manche Menschen erinnert ein bestimmter Glockenklang leider auch an schlimme Dinge und Erfahrungen!

Quelle: https://www.ekd.de/kirchen-freuen-sich-ueber-wuerdigung-von-glockenguss-tradition-89346.htm

 
Veröffentlicht : 09.04.2025 6:48
HeimschuleKind
(@heimschulekind)
Beiträge: 223
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Einige haben sich schon gefragt, was diese Meldung denn mit Missbrauch und Aufarbeitung durch die Kirche zu tun hat?

Nun, es gibt einige Parallelen, was den Umgang mit - für die Kirche - schwierigen(!) Themen angeht, hier die unsäglichen Verstrickungen der evangelischen Kirchen mit dem NS-Regime und das jahrzehntelange Verschweigen dazu.

Seit 2017 öffentlich über die Existent und weitere liturgische Nutzung der sog. Hitlerglocke in einer Kirche an der Weinstrasse berichtet wurde, tut sich die evangelische Landeskirche der Pfalz extrem schwer mit dem Umgang damit:

  • Erst wurde die Meldung ignoriert und die Zuständigkeit verneint,
  • dann das Ganze als Einzelfall irgendwie schöngeredet,
  • danach fragwürdige Gutachten beauftragt,
  • zusätzlich der Gemeinde 50000 Euro für einen Glockentausch angeboten (Hinweis: Die Glocke gehört gar nicht der Kirchengemeinde, hängt aber im maroden Kirchturm) ,
  • 2021 endlich ein Gesetz durch die Landessynode zum Umgang mit belasteten Devotionalien verabschiedet und
  • am Ende wieder eine Art Studie beauftragt. Dabei sollten Kirchengemeinden solche geschichtsbelastenden Objekte melden in ihrer Kirche.

Ziel ist es, eine bessere #Erinnerungskultur zu schaffen – also offen über die Vergangenheit zu sprechen und aus ihr zu lernen.

Allerdings ist die Beteiligung eher gering: Nur etwa 100 von 430 Gemeinden hatten sich bis 11.2023 zurückgemeldet. Das zeigt wohl, dass viele Gemeinden sich mit dem Thema noch nicht(!) ernsthaft auseinandersetzen.

Im Fall um die „Hitlerglocke“ hatte sich auch die Kirchenleitung in Speyer nicht klar geäußert. Sie hat auch keine nachvollziehbare Entscheidung getroffen, ob die Glocke im Turm bleiben oder entfernt werden soll. Das wurde in der Öffentlichkeit stark kritisiert.

Während sich andere Landeskirchen zeitnah positioniert und für die Entfernung dieser Gegenstände gesorgt haben, schafft es die Präsidentin der pfälzischen Landeskirche offensichtlich nicht, hier ein m.E. eindeutigen Beschluss der Synode umzusetzen.

Obwohl es seit 2021 das o.g. Kirchengesetz gibt, das den Einsatz von rassistischen oder nationalsozialistischen Symbolen im Gottesdienst verbietet, bleibt noch immer unklar(!), wie nun konkret damit umgegangen werden soll.

Die Kirchenleitung gibt laut Aussage nur Empfehlungen – entscheiden müssen die Gemeinden(!) selbst.

Kommt dies nun im Zusammenhang nicht bekannt vor?


Und dann noch dieser Hinweis:

Die auch in dieser Sache erfolglose Präsidentin der pfälzischen Landeskirche ist ja nebenbei auch noch Sprecherin der Beauftragten im Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt (BeFo)!


Quelle:

„Was tun mit "Hitlerglocken" und Kriegerdenkmälern?“

Artikel vom 13.11.2023 in evangelisch.de

Dieser Beitrag wurde vor 5 Stunden 3 mal von HeimschuleKind  geändert
 
Veröffentlicht : 13.04.2025 7:47
Jeanne V.
(@jeanne-v)
Beiträge: 159
 
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@heimschulekind

Ich schätze Deine/Ihre Beiträge sehr! Das ist wieder so ein 'Klassiker'.

Dieser Post trifft es wieder auf den Punkt: Verantwortungsdiffusion, Bystandertum - von Kulturwandel keine Spur.

Leider ist ernsthafter und geschützter Austausch auf BeNe nicht möglich. Und ohne Bereitschaft ernsthaft in kontinuierlichen Austausch zu gehen und ernsthaft umsetzen zu wollen, können wir noch so viel benennen...

Achtung: Trigger maximal möglich. Doch das ist ein Kernproblem:

Aktuell müssen wir (unfreiwillig) Nicht-Gläubigen/ "Ausgestossenen" doch maximal Rücksicht auf die Befindlichkeiten der Gläubigen nehmen (und die bezahlten Urlaubstage nach den Frühjahrssynodentagen, die ja so arbeitsintensiv sind)

Schließlich ist Ostern das Fest der Vergebung.

Ich verzichte auf Bibelzitate ( deren Aufarbeitung/ Aktualisierung auch wichtig wäre!)

Wie übt man Vergebung?

"Verzeihen lernen in 5 Schritten

  1. Die Kränkung Revue passieren lassen. Analysieren Sie zunächst – am besten schriftlich –, was genau Sie nicht verzeihen können. ...
  2. Alternativen der Verzeihung abwägen. ...
  3. Bewusst für die Vergebung entscheiden. ...
  4. Die neue Haltung üben. ...
  5. Dem anderen ohne Kontakt verzeihen."

Wie können wir uns da anmassen, zu stören?

(es handelt sich hier um eine sarkastische Meinungsäußerung (eine Form von Selbstschutz aufgrund sich wiederholender triggernder, retraumatisierender, trotz Benennung übergangener Gegebenheiten im Hier und Jetzt ( z.B. das tägliche Glockengeläut allüberall))

 
Veröffentlicht : 13.04.2025 10:20